Liebe Freunde und Förderer des Balletts Vorpommern:
Wir freuen uns, Ihnen den nunmehr zwölften Newsletter des Fördervereins BallettVorpommern zusenden zu können. Es geht um eine erneute Rückschau auf die „Tanzzeit“, den Exklusivabend, das Sommerfest und die Premiere von „… und der Seele zugewandt“.
Persönliche Eindrücke von Karin Hopf
Die TanZZeit ist immer eine besondere Zeit, für die Tänzer/innen aber auch für das Publikum. Die Tänzer/innen müssen sich auf andere Choreografen und Arbeitsweisen einstellen, auf die besonderen Erfordernisse des zeitgenössischen Tanzes. Es hat sich ein Stammpublikum gebildet, so dass die Vorstellungen seit einigen Jahren immer ausverkauft sind.
In diesem Jahr war die Resonanz des Publikums besonders positiv. Beide Choreografien wurden bei jeder Vorstellung mit großem Applaus bedacht. Ich gebe es zu, ich habe mir alle Vor- stellungen angeschaut. Es hat sich so ergeben, viele Bekannte und Freunde wurden durch meine Schilderungen und Begeisterung angesteckt, wollten mit mir in die Vorstellung. Ich habe dies gerne gemacht und jede Vorstellung genossen. Ich saß immer in der 1. Reihe, was sogar einige Tänzer/innen bemerkt haben. Zwei sehr unterschiedliche und beeindruckende Choreografien sorgten für ausverkaufte Vorstellungen.
Das erste Stück „Bridging“ wurde von Kristian Lever mit den Tänzern Jemina Bowring, Armen Khachatryan, Andrea Truzzi, Sara Nativi, Barbara Flora und Miguel Rodriguez einstudiert. Ich hatte schon vor den Vorstellungen einen Workshop mit dem erst 26-jährigem Tänzer und Choreografen Kristian Lever besucht und war nun besonders neugierig auf seine Choreografie Ein großer Holzklotz war das Bühnenbild, auch die Drehbühne wurde eingesetzt. Das Licht war düster grau bis hell orange, gedämpft. Es ging um die Beziehungen im Leben, Liebe, Hass, Trauer, Ärger alles im Flow. Flüssige Bewegungen, paarweise, einzeln oder in der Gruppe, Verbindungen wurde gebildet und zerstört, der Tanz des Lebens. Der Holzklotz öffnete sich und wurde durch Lichteffekte eine Projektionsfläche für Schattenspiele. Anfang und Ende mit derselben Figur in der Hocke – der Kreis schloss sich.
Nach der Pause ging es weiter mit „Lonely Planets“ von Tiago Manquinho mit den Tänzern Isabella Heymann, Yael Shervashidze, Stefano Fossat, Emilia Lakic, Alessio Ciaccio und Marie Giboud. Hier war das Bühnenbild ein unheimlicher, gruseliger Raum, Nebelschwaden und dahinter auf einem Podest stand eine Frau die sich über ihre langen Haare strich. Steigt sie mal herunter und was macht sie dann? Ich wollte das nicht verpassen und schaute ziemlich oft auf diese Gestalt, nur um festzustellen, dass sie ihren Platz nicht verlässt. Das war der Grund, direkt in die nächste Vorstellung zu gehen, damit ich auch mehr von den anderen Tänzer/innen mitkriege! Auch hier ging es um Menschen und ihre Beziehungen zueinander. Es bildeten sich Paare, Gruppen, aber auch hier ergaben sich unweigerlich Trennungen.
Videoausschnitte von „Bridging“: https://www.youtube.com/watch?v=UHPfLLTX57k
Der diesjährige Exklusivabend für Mitglieder des Förderverein BallettVorpommern e.V. und deren Freunde fand am 21. Juli in der Stadthalle Greifswald statt. Wie schon in den Jahren zuvor lag die Gestaltung des Abends vollständig in den Händen der Compagnie. Damit ist der Exklusivabend auch ein Experimentierfeld, um den kreativen Kräften der Mitglieder der Companie ein Forum zu bieten. Und dieses Forum wurde auch 2019 wieder sehr beeindruckend bespielt mit Choreographien, die das ganze Spektrum von Klassik bis Hip-Hop umfassten. Ein besonderer Höhepunkt war die Überreichung von Urkunden an zwei treue Besucherinnen des BallettsVorpommern, Frau Dr. Sabine Richardt und ihre Mutter, Frau Maria Theresia Dittrich. Mit diesen Urkunden wurde die Ernennung zu Ehrenmitgliedern des Fördervereins BalletVorpommern e.V. initiiert, mit der Begründung des besonders treuen Besuchs der Aufführungen des Balletts. Zur unserer Betroffenheit haben wir erfahren, dass Frau Dittrich Ende Oktober im hohen Alter von 105 Jahren verstorben ist. Wir werden sie als begeisterte Besucherin des Theaters Vorpommern und aktive Unterstützerin des BalletVorpommern in ehrendem Gedenken bewahren.
Die Ostseezeitung hat in einem Bericht die Passion von Frau Dittrich und Frau Dr. Richardt beleuchtet:
https://www.ostsee-zeitung.de/Vorpommern/Greifswald/Ballett-Vorpommern-Aeltester-Fan- ist-105-Jahre
Das inzwischen schon traditionelle Sommerfest im Garten des Hauses des Balletdirektors Ralf Dörnen fand dieses Jahr am 1. September statt. Bei bestem Spätsommerwetter kamen zahlreiche Mitglieder des Fördervereins BalletVorpommern e.V. zusammen und hatten Gelegenheit, sich bei Champagner und Buffet untereinander und mit den Mitgliedern der Compagnie auszutauschen. Ein besonderes Willkommen haben die neuen Tänzerinnen und Tänzer erhalten, nämlich Juul van Helvoirt, Avah Painter, Emanuele Constanzo und Davide D’Elia. Die ganz besondere Atmosphäre dieses Sommerfestes, die vielen tollen Beiträge zum Buffet und zur Kellerbar und die vielen großartigen Menschen haben diesen späten Nachmittag und Abend geprägt und für alle denkwürdig gemacht.
Am 26. Oktober wurde im großen Haus Greifswald das Ballett „Und die Seele unbewacht …“ uraufgeführt. Diese Produktion kombiniert die Musik von Richard Strauss mit der Hans-Werner Henzes und bildet damit eine besonders anspruchsvolle musikalische Basis für den Tanz des BallettVorpommern. Der Titel bezieht sich auf Hermann Hesses Gedicht „beim Schlafengehen“ in dessen letzter Strophe es heißt:
Und die Seele unbewacht
Will in freien Flügen schweben, Um im Zauberkreis der Nacht Tief und tausendfach zu leben.
Dieser Text bildet ein zentrales Element in Richard Strauss „Vier letzte Lieder“ und beschreibt das Zur-Ruhe-Kommen von Tun, Denken und Wahrnehmen in der Einschlafphase. Dieser große Wurf der Musikgeschichte wird mutig kombiniert mit Hans Werner Henzes „Tristan“, der Mitte der 70er Jahre als Auftragskomposition entstand und sich mit Richard Wagners Deutung der mittelalterlichen Dichtung Gottfried von Straßburgs auseinandersetzt.
Der Ballettabend war nachdenklich, anspruchsvoll, hervorragend getanzt und äußerst hochwertig inszeniert. Das Publikum hat bereits nach dem Henze-Stück skandiert und den gesamten Ballettabend begeistert gefeiert. Die Ausstattung des zweiten Teils wurde vom Förderverein BallettVorpommern e.V. kofinanziert. Durch diesen finanziellen Zuschuss konnte die aufwändige „Wolke“ realisiert werden, die unheilvoll über dem Tanz schwebt und, je nach Stimmung, in verschiedenen Farben erstrahlt.
Der Premierenabend war ein bemerkenswerter Erfolg. Das Publikum hat sich der komplexen Thematik gestellt und das BallettVorpommern exzellent getanzt. Herausragend war Stefano Fossat. Die Kritik der Ostseezeitung finden Sie unter diesem Verweis:
https://www.ostsee-zeitung.de/Nachrichten/Kultur/Greifswalder-Publikum-feiert-Ballett- Premiere
Der Förderverein BallettVorpommern e.V. hat sich entschieden, für das Jahr 2020 wieder einen Kalender herauszugeben. Grundlage dafür sind die großartigen Fotografien des Vereins- mitgliedes Dr. Thomas Meyer, die während Proben und Aufführungen entstanden sind. Sie möchten ein Stück BallettVorpommern zuhause haben? Erwerben Sie den Kalender an folgenden Stellen:
an den Infoständen des Vereins BallettVorpommern e.V.
an den Theaterkassen der großen Häuser Greifswald und Stralsund
bei der Buchhandlung Scharfe in Greifswald
an den Stadtinformationen Greifswald und Stralsund
Bitte beachten Sie die Einladung zur 5. Ordentlichen Mitgliederversammlung 2019 am 29. November um 17:00 im Foyer des Großen Hauses Greifswald. Da eine Änderung der Satzung der Mitgliderversammlung zum Beschluss vorgelegt wird, ist Ihre Teilnahme zum Erreichen des Quorums von großer Bedeutung.
Das Jahr kommt zuende – sofern doch noch nicht geschehen möchten wir höflich an Ihren Jahresbeitrag 2019 erinnern. Bitte verwenden Sie zur Überweisung des Beitrages die folgende Kontoverbindung:
Commerzbank Greifswald IBAN DE80 1504 0068 0831 2373 01
Wir danken herzlich allen Spendern und Sponsoren. Ohne Sie könnten wir das BallettVorpommern nicht so umfassend unterstützen, wie das jetzt der Fall ist. Sie tragen damit zur Entwicklung und zum Erhalt dieses großartigen Kulturgutes in Vorpommern bei.
Herzlichst, Ihr Vorstand Förderverein BallettVorpommern
P.S. Übrigens, haben Sie schon unser überarbeitetes Logo bemerkt? Wir danken dem Berufsbildungswerk Greifswald für die hervorragende Arbeit.